PPC-Test

Hallo NCler,

nun ist es soweit. Am Samstag, den 28.03.98 bekam ich SIE. Eine nigelnagelneue Blizzard-PowerPC-Karte !! Genauer gesagt eine PPC 603e+ 200 MHz mit einem 68040 25 MHz als Zweit-CPU und einem Fast-SCSI II-Anschlu�.

Ausgeliefert wird die Karte, gut gesch�tzt, in einem stabilen Karton. Darin findet man ein Handbuch, eine Demo-CD, zwei Disketten mit Install-Software und die Karte inkl. SCSI-Kabel.

Gehen wir der Reihe nach:

Das Handbuch ist vorbildlich. Es ist klar gegliedert, beschreibt die entsprechenden Schritte vom Einbau �ber die Installation bis hin zur Inbetriebnahme sehr ausf�hrlich und l��t eigentlich keine Frage offen. Bilder veranschaulichen die einzelnen Schritte, obwohl sie detalierter bzw. sch�rfer seien k�nnten. Dennoch gibt es etwas zu bem�ngeln. Zum einen fehlt bei dem in deutsch und englisch geschrieben Manual im deutschen Teil der Hinweis, das das Netzteil f�r den A1200 von Amiga Technologie f�r den Betrieb des PPC-Boards nicht ausreicht. Im englischen Teil der Anleitung wird dem Kunden gleich gesagt, das man ein st�rkeres Netzteil f�r den Betrieb ben�tigt. Warum dieser recht ausf�hrliche Textabschnitt im deutschen Teil weggelassen wurde, entzieht sich meinem Verst�ndnis. Zum anderen kann der Vorgang wie man das SCSI-Kabel durch den Amiga durchf�hrt zu Schwierigkeiten f�hren, die das Handbuch nicht erl�utert.

Dieses Kabel soll bei dem auf die Vorderkante gestellten Amiga durch den ge�ffneten Port, direkt neben den Maus/Joystick-Ports, gef�hrt werden bis er durch den Erweiterungsschacht heraus kommt. Das wird aber nicht funktionieren, da eine Halterung des Abschirmblechs im Weg ist und der Stecker des SCSI-Kabels nicht durch kommt. Da ich meinen Amiga eh gerade ge�ffnet hatte, konnte ich das Kabel durch einmaliges Umbiegen um 90� durch das Nadel�hr hindurch fummeln.

Die CD enth�lt ein paar Demos um die Leistung des PPC zu demonstrieren und Entwicklertools sowie Source-Codes. Zu den Demos sp�ter mehr.

Die Disketten enthalten zum einen spezielle 68k und PPC-Librarys, zum anderen spezielle SCSI-Software, welche sich jeweils ganz easy per Installer installieren lassen.

Kommen wir nun zum Hauptobjekt:

Die Karte ist sauber gefertigt und macht einen sehr guten Eindruck. Der PPC-Prozessor ist komplett von einem K�hlk�rper bedeckt, so das man den Prozessor eigentlich nicht zu Gesicht bekommt. (Ich wolte den K�hlk�rper jedenfalls nicht abfummeln, bin ja nicht bl�d - :)

Die 040-CPU wird nicht extra gek�hlt, jedoch befindet sich auf der anderen Seite der Karte ein flacher L�fter, der f�r die Zufuhr von frischer, k�hlerer Luft sorgt. Dieser ist recht leise und nicht lauter als eine 3,5" Festplatte.

Auf dieser Seite befinden sich auch die beiden Steckpl�tze f�r die RAM-Module. Diese sollten nat�rlich vor dem Einbau aufgesteckt werden, um das Board nach Einbau nicht unn�tig zu belasten. Nat�rlich kann auch nur ein PS/2-Modul eingesetzt werden, oder zwei unterschiedlich gro�e Module gemischt werden. Daf�r sind ganz normale EDO-Rams mit mind. 70ns oder schneller geeignet.

Das Board verschwindet nach dem Einbau VOLLST�NDIG im Standart-A 1200 ! Sogar die Verschlu�klappe l��t sich problemlos einsetzen. Daf�r geb�hrt den Leuten von phase 5 gro�es Lob.

Die Karte soll durch Druck auf den 040/060 Prozessor fixiert werden. Genauso gut geht es aber auch wenn man einen Schraubendreher zwischen Karte und Geh�use schiebt und durch eine Drehung desselben die Karten auf dem Port fixiert. Wenn der Spalt dann gro� genug ist um mit den Fingern dazwischen zu kommen, kann man der Karte dann den letzten Ruck geben, und sie sitzt bombenfest. (Diese Methode nat�rlich nur auf eigene Gefahr!)

Wenn die Karte dann eingebaut ist, kann man alle Verbindungen wieder herstellen, und der Amiga ist wieder Einsatzbereit. Das Board ist nat�rlich voll autokonfigurierend. Wenn der Amiga hochgefahren ist, kann man die Software installieren und sich die CD zu Gem�te f�hren.

Entgegen ersten Ger�chten kann man die Karte, wie alle Blizzard-Karten, durch Druck auf die Taste >2< w�hrend des Bootvorgangs abschalten. Der Amiga befindet sich dann wieder in der Grundkonfiguration. Selbstverst�ndlich sind bei Ausschalten der Karte auch die RAM-Erweiterung sowie m�gliche angeschlossene SCSI-Ger�te au�er Betrieb.

Ob es jetzt ein Fehler ist, wei� ich nicht, aber die Karte wird bei Betrieb extrem hei�. Man sollte vielleicht darauf achten, da� keine Plastikunterlage unter dem Amiga liegt. Sie k�nnte schmelzen. Ich habe die Klappe offen gelassen um mehr Luft an die Karte zu lassen. Tja, die Karte wird so warm, da� ich mir durch meine 3cm dicke Holztischplatte noch die H�nde w�rmen kann, wenn ich die Hand an die Platte halte. Ob diese W�rme Einfluss auf die Funktionalit�t von Platine, Festplatte oder Floppy hat, wird die Zeit zeigen, ich werde auf jedenfall noch mal bei phase5 diesbez�glich nachfragen.

Ansonsten l�uft die Karte tadelos, der 040-Prozessor tut brav seine Arbeit, was der PPC kann, konnte ich leider noch nicht feststellen. Ganz einfach, weil ich noch kein Programm besitze, welches diesen Prozessor unterst�tzt.

Aber auf der CD sollen doch PPC-Demos sein. Ja, sind ja auch, nur keins davon konnte ich zum laufen bewegen. Das Elastic Dreams-Demo erzeugt beim Start nur Grafikm�ll. Ein Demo von IBrowse, welches man brauch um die zahlreichen HTML- Seiten anzuschauen, die sich auf der CD befinden, verlangt eine Datei die ich auf der CD nicht gefunden habe. Das Demo von Wildfire st�rzt beim starten gleich ab und leitet einen Reset ein und die Demos von PPaint7.1, BurnIt und einem PPCMpegPlayer n�tzen mir nichts, weil ich PPaint schon habe, einen CD-Brenner jedoch nicht und auch keine Mpeg-Dateien.

Au�erdem lag noch eine Demoversion von VDoom bei, welcher aber eine WAD-Datei ben�tigt. Die von phase5 beigelegten Demos f�r die PPC konnte ich nicht benutzen da sie eine CyberGFX-Karte voraussetzen.

Bei einem Test mit PPCTool2.2, was sich auch auf der CD befindet, ermittelte das Programm bei meiner Karte einen Wert von 150 MHz, obwohl ich aber eigentlich eine 200 MHz Karte gekauft habe. Lediglich das Programm MemTest lieferte gute Ergebnisse:

Bei einem Speichertest liefern die Prozessoren folgende Wert Memcopy | Memread | Memwrite

PPC 18.65 MB/sec | 89.28 MB/sec | 60.24 MB/sec
68k 6.45 MB/sec | 25.38 MB/sec | 19.53 MB/sec

So sind also noch einige Fragen offen die ich Montag gleich bei phase5 zu kl�ren versuchen werde.

Fazit:

Bez�glich der Verarbeitung, des Einbaus, des Handlings und der Anleitung kann ich phase5 eigentlich nur Noten von gut bis sehr gut geben. Lediglich die CD gibt Anla� zur Kritik, zumal man bei dem derzeitigen Angebot von PPC-Programmen unbedingt auf entsprechende Demos angewiesen ist. Ohne die erforderliche Software mu� die Note f�r die Performance der Karte noch offen bleiben, da sie nicht �berpr�ft werden kann. In der n�chsten Ausgabe der NoCover werde ich diese jedoch, so hoffe ich, nachreichen k�nnen. Die 68k CPU verh�lt sich wie die Standart CPU des A 4000, also nichts au�ergew�hnliches. Eine Bewertung des SCSI II-Ports konnte ebenfalls noch nicht erfolgen da ich noch keine SCSI Ger�te besitze. Ich plane aber in Zukunft SCSI-Erweiterungen anzuschaffen. (Da man den SCSI-Port nicht nachr�sten kann, habe ich mir gleich eine Karte MIT SCSI gekauft.)

Verarbeitung: 1
Einbau: 1
Handling: 1(-)
Anleitung: 2
Performance(PPC): -
SCSI II-Port: -
Preis: 999.-

Wer Fragen hat oder Infos f�r mich hat, kann mich abends unter der Nummer: 05105-64819 erreichen.

Bis dann

Rouven

PS. Entschuldigt bitte m�gliche Rechtschreib-, Grammatik- oder sonstige Fehler. Dieser Test wurde untergro�em Zeitdruck verfa�t und so blieb keine Zeit f�r eine Korrekturlesung.
Danke